Zum Abschluss des Projekts SynergieQuartier wurde eine dritte Gruppendiskussion sowie eine Online-Panel-Befragung durchgeführt. Nun liegen die Ergebnisse beider Studien vor:
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Die Gruppendiskussion fand am 20. und 21. September in Walldorf bei den Stadtwerken vor Ort statt. Teilgenommen hatten sieben bzw. sechs Pilothaushalte und diskutierten zu den Schwerpunktthemen Fernsteuerung, Überschussladen und dynamische Tarife.
Den gesetzlichen Änderungen zur Fernsteuerung blickten die Teilnehmenden gelassen entgegen. Jedoch war man sich einige, dass eine Ankündigung der Drosselung sowie die Option des „Freikaufens“ wichtig sei. Die neu eingeführte Funktion des Überschussladens wurde durchweg positiv bewertet. Eine gute Ergänzung sei außerdem ein Phasenumschalter, um auch Ladevorgänge bei geringer Sonnenintensität zu ermöglichen. Bei dem Thema der dynamischen Tarife gab es mehr Kritik. Kritisch gesehen wurde die geringe Verständlichkeit sowie Planbarkeit und der unsichere finanzielle Nutzen solcher Tarife. Jedoch schien das Interesse an dynamischen Tarifen aufgrund der steigenden Stromkosten grundsätzlich zu steigen.
Ergebnisse des Online-Panels
Die Online-Panel-Befragung fand zwischen dem 8. und 15. September statt. Befragt wurden insgesamt 1.000 Hausbesitzer*innen deutschlandweit. Diese Studie galt als Ergänzung zu den Gruppendiskussionen, um die daraus gewonnen Erkenntnisse zu überprüfen und repräsentative Ergebnisse zu generieren. Die Schwerpunkte des Online-Panels waren Elektromobilität, Energiemanagementsysteme (EMS), Überschussladen, dynamische Tarife und Fernsteuerung.
Generell ist das Interesse an einem EMS groß. 9% der Hausbesitzer*innen besitzen sogar bereits eins. Muss-Anforderungen an ein EMS sind aus Sicht der Nutzer*innen die Visualisierung der Energieströme, die automatische Steuerung der Ladesäule bzw. Wärmepumpe und das Erkennen von Störungen.
Das Überschussladen nutzen bisher lediglich 13% der Besitzer*innen von PV-Anlagen. Das Interesse an der Ladefunktion ist dafür jedoch sehr hoch. Beim Thema der dynamischen Tarife zeigt sich, dass zwar einige davon schon gehört haben, allerdings nur 2% diese nutzen. In diesem Kontext werden auch Bedenken hauptsächlich hinsichtlich der Datensicherheit bei den Smart Meter Gateways geäußert. Bei der Auswahl zwischen einem zeitvariablen Tarif mit drei Preisstufen und einem Börsenpreis-Tarif führt ersterer. Ein Fünftel der Befragten lehnt jedoch beide Tarife ab. Ablehnungsgründe sind Unkenntnis, fehlende Bereitschaft zur Verhaltensänderung, geringe Planbarkeit und fehlende Vorteilhaftigkeit.
Das Gesetz zur netzorientierten Steuerung von steuerbaren Verbrauchseinrichtungen und Netzanschlüssen ist gut einem viertel der Hausbesitzer*innen bekannt. Die Hälfte findet die Möglichkeit der Fernsteuerung durch den Netzbetreiber inakzeptabel. Die Akzeptanz könnte jedoch steigen, wenn eine Mindestversorgung gewährleistet ist, es einen Preisvorteil gibt, eine Ankündigung stattfindet und der Eingriff zeitlich begrenzt ist.
Mit der dritten Gruppendiskussion und dem Online-Panel endet die Phase der Datenerhebung im Teilprojekt „Marktforschung“. Die bis dahin erhobenen Ergebnisse werden nun in das Ableiten von Handlungsempfehlungen überführt.
Vielen Dank an alle Pilothaushalte für die Teilnahme an den Gruppendiskussionen im Rahmen des Forschungsprojektes „SynergieQuartier“.