Feldtest

Im Feldtest in Walldorf erproben wir pilothaft, wie sich die dezentrale Stromversorgung aus erneuerbaren Energien und Verbraucher wie Elektroautos und Wärmepumpen optimal aufeinander abstimmen lassen. Dafür verwenden wir standardisierte Infrastruktur, die in den nächsten Jahren flächendeckend zum Einsatz kommen wird.

30 Pilothaushalte 5 Projektpartner 1 Jahr

Die Energieanlagen der Pilothaushalte werden zunächst mit intelligenter Mess- und Steuerungsinfrastruktur ausgestattet: eine neu entwickelte Steuerbox, die Energiekomponenten vor Ort intelligent vernetzt, ein intelligentes Strom-Messsystem inkl. Smart-Meter-Gateway zur sicheren Kommunikation der Messdaten, ein Webportal, das alle Energieströme im Haus darstellt, und eine Lade-App zur besonders günstigen Ladung des eigenen Elektrofahrzeugs.

Damit können Erzeugung und Verbrauch optimal aufeinander abgestimmt werden. In den Pilothaushalten werden flexible Stromverbraucher mit der Verfügbarkeit eigenen Stroms und der Situation im Stromnetz abgeglichen. Dies verbessert die Wirtschaftlichkeit der dezentralen Energieanlagen – sowohl für die einzelnen Teilnehmer als auch für die Gemeinschaft.

Außerdem erhalten die am Projekt Teilnehmenden zusätzliche Transparenz zu ihrer individuellen Energiebilanz. Im Rahmen von Studien simulieren wir neue Strommarktregeln für flexible Stromtarife und Netzgebühren und testen neue Ansätze zur Weitergabe von variablen Erzeugerpreisen an den Strombörsen, die durch Überangebot bzw. Mangel an erneuerbarer Energieerzeugung entstehen. Die flexiblen Stromtarife sollen als Anreiz bzw. als Indikator für Stromüberschuss/-mangel oder Netzengpässe bei der Optimierung genutzt werden – ergänzend oder alternativ zur prognostizierten Eigenerzeugung.

Insbesondere die Ladevorgänge von Elektroautos in den teilnehmenden Haushalten sollen im Projekt optimal gesteuert werden. Nach Ermittlung des Ladebedarfs kann während der zu erwartenden Standzeit  der  Ladevorgang optimal eingeplant werden. Unter Berücksichtigung  der voraussichtlichen Eigenerzeugung und/oder der Verfügbarkeit von günstigem Ökostrom im Netz wird dann so günstig wie möglich geladen. Die Mobilitätsnutzer/innen erhalten damit höchsten Komfort, bei vergünstigten Ladekosten und einer optimalen Batterielebensdauer. Zusätzlich begegnen wir dem Problem potenzieller Engpässe im Ortsnetz, die durch ungesteuerte Ladevorgänge entstehen könnten.

Ziel des Feldtests ist es einerseits, die theoretischen Ansätze so praxisnah wie möglich zu evaluieren, und andererseits ins Gespräch zu kommen. Dazu führen wir regelmäßig Gruppendiskussionen durch.