Die ersten Feldtestteilnehmenden sind mit dem beegy Gateway ausgestattet und die Forschungsdaten werden erfasst. Dazu gehören vor allem Leistungs- und Energiedaten der einzelnen Geräte. Diese werden an das Backend von beegy geschickt und anschließend pseudonymisiert und verschlüsselt an das FZI weitergeleitet. Dort laufen in Echtzeit Datananalysen. Beispielsweise können wir sehen, wie hoch die Leistungen der Photovoltaikanlagen sind und wie die Haushaltsbatterien den Eigenverbrauch maximieren.
Darüber hinaus wurde gemeinsam von den MVV-Netzen und dem KIT im Austausch mit den Stadtwerken Walldorf ein Netzmodell erstellt. Dieses Modell ist – was die technischen Parameter der Leitungen und Netzbetriebsmittel angeht – stark an das Stromnetz von Walldorf angelehnt. Am FZI werden die gemessenen Daten an den Netzanschlusspunkten der Haushalte in dieses Netzmodell überführt. Die Netzberechnung wird also mit realen Messdaten quasi in Echtzeit durchgeführt. Alle Feldtestteilnehmenden, die in der Realität in ganz Walldorf verteilt sind, werden dadurch in der Simulation in ein kleines Teilnetz „versetzt“. In diesem Netz können durch gleichzeitige Ladevorgänge oder hohe Einspeisungen von Solarstrom Netzengpässe auftreten, ohne dass das echte Stromnetz von Walldorf nennenswert belastet wird.
Somit können wir jetzt schon analysieren und verstehen, wie sich eine hohe Konzentration von Elektrofahrzeugen und Photovoltaikanlagen auf das örtliche Stromnetz auswirkt. Diese Erkenntnisse dienen der Planung der Leistungsbeeinflussung durch variable Stromtarife im eigentlichen Feldtest, der Anfang nächsten Jahres beginnen wird.